Die Romane

Die Macher dieser Seite:

Peter Friedrich

BBTurpin

Eine seltsame Karriere

 

So einzigartig die Karriere der Modesty Blaise innerhalb der Erzählungen Peter O´Donnells ist, so eigenwillig ist auch ihr Werdegang in den Medien. Geboren als Comicfigur, wurde sie zunächst für den Film entdeckt, der, obwohl kein Erfolg, einen Roman nach sich zog, welcher schließlich den Siegeszug von Modesty Blaise um die ganze Welt einleitete.

Inzwischen gibt es dreizehn Modesty Blaise Romane (bzw. elf Romane und zwei Bände mit Kurzgeschichten), die in zig-Sprachen übersetzt wurden, außerdem drei Filme, mehrere Hörspiele und die ´Frauenromane´einer gewissen Madeleine Brent - alias Peter O´Donnell ...

 

"Manchmal werde ich gefragt: "Was schreiben Sie lieber – Bücher oder Comics?"

Antwort: "Es kommt nicht darauf an, für welches Medium ich schreibe, mir sind immer die anderen lieber, weil es in ihnen einfacher ist." Das klingt wie eine pfiffige Interview-Antwort, aber es steckt eine Menge Wahrheit drin. Aber letzten Endes muss ich zugeben, dass ein Roman mir mehr Befriedigung verschafft. Man hat mehr Spielraum, um Nuancen herauszuarbeiten und zu erzählen, was in den Figuren vorgeht. Es gibt mehr Möglichkeiten für Humor. Man kann kann kleine vergnügliche Vignetten einbauen, die im Comicstrip vier Tage einnehmen würden, und dann würden sie doch nicht funktionieren wegen der vierundzwanzig Stunden Pause, die zwischen den Panels liegen. Man hat breiteren Raum dafür, eine Situation zu entwickeln, man kann sich Zeit lassen für eine detaillierte Beschreibung von Willies handgefertigten Messern, was technisch sehr interessant ist – aber Vorsicht, denn nicht jeder interessiert sich für technischen Kram, und wenn man sich zu sehr hinreissen lässt, vergrault man den Leser.

Aber ich denke, der Hauptgrund, warum ein Roman befriedigender ist, liegt darin, dass es eine Solodarbietung ist – keine Schauspieler, kein Zeichner, kein Regisseur, nur man selbst, die eigenen Worte und der Leser. Man kann niemanden verantwortlich machen außer sich selbst."

Peter O´Donnell, The Hell-Makers, Titan Books 1986